Donnerstag, 27. Oktober 2016

Königsmacher- Prolog

Lialda und ich haben uns nach Restow aufgemacht. Die sogenannten Schwertjunker suchen augenscheinlich Abenteurer, wofür auch immer. Für uns die beste Gelegenheit hinaus in die weite Welt zu ziehen und sich unserer Wurzeln zu besinnen.

Die große Ratshalle in Restow ist gut gefüllt, doch größtenteils sind es Bauern und eher zwielichtiges Volk welches dem Aufruf der Schwertjunker gefolgt ist. Die Wortführerin scheint die Anführer der Schwertjunker zu sein und nachdem sie ihre Ansprache beendet hat, ist auch für viele Anwesende das Abenteuer beendet. Gefährlichen Banditen oder Schlimmerem wollen die meisten nicht begegnen.
Neben Lialda und mir zählt zum Schluss noch ein junger Halbling namens Garth und die Erastil Klerikerin Korva zur neuen Gruppe im Kampf gegen die Banditen! Diese Korva habe ich schon einmal gesehen, mir fällt allerdings nicht ein wo.
Ich hoffe das geht gut, denn augenscheinlich bin ich der einzige der Kampferfahrungen hat.

Eine Grundausrüstung stellen die Schwertjunker, den Rest müssen wir uns für einen Vorschuss von 100 Goldstücken selbst besorgen. Eben bei diesen Besorgungen werde ich von einem Wirt darauf aufmerksam gemacht, dass mich irgendwelche Gestalten dringend suchen. Dahinter kann eigentlich nur Idun Kellek stecken. Er kann es wohl nicht verwinden, dass ich seinem Liebsten, dem sadistischen Brakbar das Augenlicht genommen habe. Eine nur verdiente Strafe für das, was er mir in den Jahren angetan hat!
Bevor unsere neue Gruppe in Richtung von Olegs Handelsposten aufbricht, was ungefähr fünf Tagesmärsche entfernt liegt, statte ich meinen Verfolgern einen Besuch in einer Hafenkneipe ab. Zu meiner Überraschung treffe ich dort meinen Freund Rolgist wieder. Er warnt mich vor Idun, und ich werde in meiner Annahme bestätigt, dieser elende Kellek es auf mich abgesehen hat. Ich warne Rolgist, dass die Schwertjunker nun Jagd auf Banditen machen und für jeden von ihnen eine Belohnung ausgesetzt haben. Es ist besser wenn Rolgist für eine längere Zeit untertaucht! Erst ist zwar ein Bandit, aber auch gleichzeitig ein guter Freund! Von ihm erfahre ich noch, dass die gute Cindiel verschwunden ist. Cindiel war immer die gute Seele in der Bande. Eine Erastil-Klerikerin, die meiner Meinung nach ein Geheimnis mit sich trägt. Anders kann ich es mir nicht erklären, warum eine so hübsche Halb-Elfe sich einer Gruppe von Banditen anschließt. Ich bitte Rolgist sich über den Verbleib von Cindiel zu erkundigen. Sollte ihr etwas zugestoßen sein, so werde ich den Schuldigen seiner gerechten Strafe zukommen lassen, möge Erastil mir beistehen!

Die Reise in Richtung Osten beginnt! Ende Februar ist der Winter noch einmal zurückgekehrt und hat die Landschaft in eine weite, weiße Fläche verwandelt. Von den 100 Goldstücken der Schwertjunker haben wir unter anderem zwei Maultiere gekauft, die neben unserer Ausrüstung auch noch Freund Halbling tragen. Mit seinen kurzen Beinen würde die Reisezeit sonst bedeutend länger dauern. Also darf Garth auf einem der Tiere reiten.

Erste Station der Reise ist der kleine, von einer Pallisade umgebene Ort Nivaktasbrück. Eine handvoll Gebäude sowie ein Gasthaus und ein Tempel bilden den ansonsten trostlosen Ort. Im Gasthaus bekommen wir eine geschmackvolle und vor allem wärmende Mahlzeit, die örtlichen Neuigkeiten noch gratis dazu! Wir wollen uns gerade wieder auf den Weg machen, als Garth von einem glatzköpfigen Halbling namens Ned überschwenglich begrüßt wird. Freund Halbling scheint mehr Leute zu kennen als gedacht! Garth' Freund scheint ein findiger Händler zu sein, denn auch ich kaufe von ihm eine Art Heiltrank, ich kann nur hoffen, das der Trank seine 3 Goldstücke wert ist.

In den nächsten zwei Tagen übernachten wir im Freien. Am dritten Tag des anstrengend Fußmarsches erreichen wir das alte Castell Serenko. Wir erkunden das von einer Mauer umgebene Gebäude, als eine Gruppe von Personen das Gelände betritt. Aus unseren Verstecken heraus können wir in Erfahrung bringen, dass es sich augenscheinlich um reisende Händler handelt, die kurz zuvor von einer Gruppe Banditen überfallen wurden. Ein Schwerverletzter wird in eine Kammer des Haupthauses gebracht und dort notdürftig versorgt. Dies ist Grund genug für Korva ins Gebäude zu stürmen ohne dabei Rücksicht auf ihr eigenes Leben zu nehmen. Wenn sie dies wieder tut, könnte ihr Leben schneller enden als ihr, oder besser gesagt uns, lieb ist!
Zum Glück stellt sich heraus, dass die Gruppe friedlich ist. Korva kann dem Verletzten helfen und wir erfahren, dass die Banditen, die für den Überfall verantwortlich waren, von einem Rattling angeführt wurden. Ich habe die Befürchtung, dass dieser Rattling bald hier sein wird, um seine "Arbeit" zu beenden.
Mein Instinkt gibt mir recht. Weit nach Mitternacht kommen mehrere Angreifer auf das Gelände des alten Castells. Es wird die erste Bewährungsprobe für unsere junge Gruppe. Wir können die Angreifer ausschalten, nur der Rattling kann verletzt entkommen, wobei er uns Rache schwört. Bei unserer Abreise sollten wir unbedingt auf Verfolger achten!

Keine Verfolger, jedoch werden wir am dritten Tag der Reise von einem Blizzard überrascht, dem ein Teil unserer Ausrüstung u.a. mein Zelt, zum Opfer fällt. Wenn wir heute Abend nicht Olegs Handelsposten erreichen, müssen wir in den Zelten wohl enger zusammen rücken. Mittags frischen wir unsere Vorräte noch mit Mondradieschen auf. Habe ich zuvor noch nie gegessen, machen aber satt und sogar die Maultiere mögen sie. Beim Pflücken der Mondradieschen stoßen wir auf eine Gruppe Kobolde, die die gleiche Idee mit den Radieschen haben. Vorsichtig trennen sich unsere Wege und unbehelligt erreichen wir am späten Nachmittag dann Olegs Handelsposten. Die Reise war zwar beschwerlich und der erste gemeinsame Kampf schon eine kleine Herausforderung, aber wir haben es geschafft!

Oleg und seine Frau Svetlana begrüßen uns. Oleg scheint ein mürrischer Mann zu sein, das genaue Gegenteil zu seiner redseligen und warmherzigen Frau. Voller Freude scheint sie auf uns gewartet zu haben, denn wir bekommen einen extra für uns hergerichteten Raum. Hier können wir uns in einem gemütlichen Bett erholen und werden zudem noch von Svetlana bekocht! Es ist lange her, dass ich solch einen Luxus genießen durfte!
Beim Abendbrot können wir Oleg den Grund für sein mürrisches Verhalten entlocken. Immer wieder wird der Handelsposten von Banditen überfallen, die eine Art "Steuer" von Oleg eintreiben. Oleg und Svetlana stehen am Rande ihrer Existenz.

In unserer Kammer beraten wir uns und der Beschluss steht fest: wir werden den Banditen das Handwerk legen - so wie es unser Auftrag ist...!

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