Donnerstag, 28. September 2017

Heart of the Enemy - Teil 8

Der Schock von Garx plötzlichem Tod sitzt den Abenteurern immer noch tief in den Knochen. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass an Bord der Golden Warrior eine gedrückte Stimmung herrscht.

Elina macht den ersten Schritt und sucht das Gespräch mit Issa, diesem seltsamen Gestaltwandler. Dieser ist selbst durch sein Versagen, Garx nicht beschützt zu haben, sehr in sich gekehrt und harrt neben dem aufgebahrten Gnom in dessen Kabine.
Die Halb-Elfin sucht verzweifelt nach einer Lösung, denn obwohl sie nicht sehr religiös ist, glaubt sie an die Rettung des toten Gnoms. Zusammen mit Issa geht sie verschiedene Szenarien durch, wie eine Lösung aussehen könnte. Issa bittet sich eine Bedenkzeit aus, denn auch in ihm scheint ein Plan zu reifen.

Währenddessen hat sich der Rest der Gruppe zusammen mit Mandar dazu entschlossen zurück zu dem Punkt zu reisen, wo sie ein paar Tage zuvor eine Passage durch den Asteroidengürtel gefunden hatten. Denn der Beschluss, die Mission zu beenden, steht für alle fest. Garx hätte in dieser Situation sicherlich auch so gehandelt!
Issa und Elina unterbreiten den anderen Charakteren ihren Plan, dass Issa in seiner wahren Gestalt als mantaähnliches Wesen, den toten Garx zu einem Ort bringen soll, damit der Tote dort eventuell wieder zum Leben erweckt werden kann. Dies ruft eine heftige Diskussion auf den Plan, doch am Ende sind sich die Abenteurer darüber einig, dass dies der beste Weg ist, um Garx eventuell aus dem Reich der Toten zurück zu holen.
Der Plan wird in die Tat umgesetzt und der Leichnam mittels eines Netzes und Seilen an den in seine ursprüngliche Form verwandelten Issa vorsichtig befestigt. Sogleich macht sich das große Wesen auf den Weg ins Ungewisse. Die Charaktere können nur noch hoffen und blicken dem davonfliegenden Issa noch einige Zeit hinterher!

Die Passage durch den Asteriodengürtel ist etwas heikel, da ein paar Gesteinsbrocken trotz großer Vorsicht gegen das Schiff prallen, dabei allerdings keinen größeren Schaden anrichten. So gelangt die Gruppe immer tiefer in die dunkle Sphäre hinein und muss sich auf der anderen Seite des Asteriodengürtels zunächst einmal wieder orientieren. Mandar steuert das Schiff mit gemäßigter Geschwindigkeit am Rande des Asteroidengürtels entlang.
Zunächst ist alles ruhig bis plötzlich knapp ein Dutzend kopfgroße Kugeln auf das Schiffsdeck prallen. Alixa kann noch sehen, dass eine weitaus größere Anzahl dieser unförmigen Kugeln zum Glück das Schiff verfehlen und in den Weiten von Shadowspace verschwinden. Aus sicherem Abstand werden die Kugeln etwas näher in Augenschein genommen, als diese auf einmal beginnen zu vibrieren. Sofort sind die Charaktere in Alarmbereitschaft. Von daher sind sie nur leicht überrascht als die Kugeln plötzlich aufplatzen und sich langsam aus dem Inneren Skelette erheben. Zur Verwunderung sind die Skelette mit Brustpanzer geschützt und halten in ihren Händen ihre Kriegssensen kampfbereit. Welche dunkle Magie steckt hier dahinter!? Der Kampf ist heftig doch die Charaktere können ihn für sich entscheiden. Galaghan und Alixa allein tragen dazu schon einen großen Teil bei.

Von Mandar erfährt die Gruppe nach dem Kampf, dass es sich bei diesen Skeletten um eine Art "Mine" gehandelt haben könnte, die im 1st Unhuman War von den Orks zum Einsatz kam. Was bei den Göttern erwartet die Charaktere in Shadowspace sonst noch...?

Immer tiefer dringt die Golden Warrior vor. Rouven erkennt draußen in der dämmrigen Umgebung einen dunklen Punkt, der sich bei Näherkommen als eine knapp 20m durchmessende Kugeln handelt. Diese besteht zum einen aus schwarzem Holz und zum anderen aus einem Material, was Ähnlichkeit mit poliertem Obsidian aufweist. Die Kugel ist augenscheinlich von einer Lebensform künstlich hergestellt worden, einer durchaus intelligenten Lebensform...

Vorsichtig nähern sich die Charaktere der Kugel und beratschlagen, ob sie dieses Objekt näher untersuchen oder doch lieber weiter ihrer Suche nach dem Artefakt nachgehen wollen!

Sonntag, 24. September 2017

[Blog-O-Quest] September 2017

Es ist September und die Blog-O-Quest geht in die nächste Runde. Diesmal kommen die Fragen von Timber's Diaries und haben das Thema: Charaktere! Dann lege ich gleich mal los...



1. Nach welchen Gesichtspunkten und aufgrund welcher Inspirationen baust du deine Charaktere?


Eigentlich baue ich mir meine Charaktere nicht nach irgendwelchen besonderen Gesichtspunkten. Es liegt immer daran, was gerade gespielt werden soll. Der Charakter sollte in das zu spielende Abenteuer passen und muss dabei nicht unbedingt einem Klischee entsprechen. Als Inspiration, um z.B. einen besonderen NSC zu bauen, verwende ich Bilder aus dem Netz. Zu dem jeweiligen Bild, das in etwa meinem Charakter oder NSC entsprechen sollte, bastel ich mir meinen Charakter dann zusammen.

Für die Kampagne, die nach unserer Spelljammer-Kampagne starten wird (Pathfinder - Unter Piraten!), habe ich mehrere Charakter-Optionen in der Hinterhand. Ich möchte wieder etwas außergewöhnliches spielen, wie z.B. als Rasse einen Kiemenmenschen, oder als Klasse vielleicht einen an das Wasser gebundenen Druiden.

2. Was fällt dir am Leichtesten bzw. am Schwersten beim Charakterbau und warum?

Das Gerüst eines Charakters zu bauen ist relativ einfach, da man sich im Grunde nur an den Regeln "entlanghangeln" muss! Schritt für Schritt wird alles abgearbeitet. Doch dann kommen, wie etwa bei Pathfinder, die Talente. Bei diesen tue ich mir immer etwas schwerer, da diese so weitreichende "Folgen", wenn man dies so nennen kann, für die Charakterentwicklung haben können. Derzeit schaue ich mir für meinen Halb-Ork Kämpfer in unserer Königsmacher-Runde die Talente ganz genau an, denn ich bin mir noch nicht ganz schlüssig, ob es bei einem Kämpfer bleiben wird, oder ich als zweite Klasse den Paladin nehmen möchte. Von daher soll die Auswahl der Talente wohl überlegt sein.

Ich spiele gerne Charaktere mit Ecken und Kanten, denn den 08/15 Charakter kann jeder. So ist zum Beispiel mein Beschwörer in unserer Al'Barak Kampagne ständig von Geheimnissen umwittert und geht in weiten Teilen seinen eigenen Zielen nach. Er paktiert sowohl mit der Regierung als auch mit dem Untergrund und verschafft sich somit Freunde und Feinde. Außerdem trägt er noch ein dunkles Geheimnis mit sich, von dem die anderen Spieler nichts wissen. Der Beschwörer eckt gerne an und wenn es ihm zu bunt wird prescht er einfach drauf los. Solche Charaktere liebe ich, sie sind wirklich einzigartig und stechen aus der Menge hervor, ohne sich in den Mittelpunkt zu stellen!


3. Recycelst du eigentlich Charaktere, die du in einer früheren Runde schon einmal gespielt hast, für neue Runden und warum oder warum nicht?

Definitiv Nein! Bisher habe ich keine Charaktere aus der Versenkung geholt, um sie dann in einer anderen Runde zu spielen. Selbst bei unserem Jubiläumswochenende, an dem wir geplant hatten, unsere ersten Charaktere (aus der D&D Red Box) mal wieder aufleben zu lassen, habe ich einen Nachkommen des ursprünglichen Charakters gespielt! Was einmal war, das soll auch so bleiben. Man hat dann schöne Erinnerungen an die Vergangenheit...
Schließlich möchte ich auch immer wieder gerne mal etwas anderes spielen und nicht andauernd einen Kleriker! Allerdings muss ich gestehen, dass ich bei dem ein oder anderen NSC schon mit dem Gedanken gespielt habe, diesen wieder in Erscheinung treten zu lassen. Doch bisher blieb dies nur graue Theorie!

4. Wie stehst du zum Charaktertod? Darf dein Charakter sterben bzw. unter welchen Umständen?

Diese Frage ist brandaktuell, denn in unserer Spelljammer-Kampagne ist der wichtigste Charakter gerade verstorben. Ich als Spielleiter war zunächst selbst darüber überrascht bzw. leicht schockiert, dass es ausgerechnet den guten Garx Beebleblox erwischt hat. Doch im Nachhinein ist es so gekommen, wie es kommen musste. Durch unvorsichtiges Handeln ist ein Charakter gestorben, doch der Spieler kann damit gut umgehen. Es ist jetzt zwar kein heroischer Tod, wie sich sicherlich jeder Charakter wünscht, aber es ist eine Erfahrung!
Die Kampagne wird auch trotz des herben Verlusts weitergehen, und sicherlich einige überraschende Wendungen bieten! Im Nachhinein bietet der Tod des Charakters eine interessante Möglichkeit eine Kehrtwendung einzuleiten, um eventuell am Ende doch noch als Held dastehen zu können!


5. Was bedeutet Charakterentwicklung für Dich?

Charakterentwicklung ist mehr als nur einfach ein Rollenspiel zu spielen. Es geht in die Tiefe. Höhen und Tiefen gehören zu jedem Charakter-Leben einfach dazu. Es gilt Herausforderungen zu meistern oder an ihnen zu scheitern. Gerade das macht ein RPG aus, nicht das Töten von Monstern, sondern die alltäglichen Dinge eines Abenteurerlebens zu bestehen.
Wie Doctore Domani es in seinem Blog so schön schrieb: Das Spiel geht auch nach dem Tod eines Charakters weiter, nur dass sich einiges ändern wird!


Bonusfrage: Der am meisten vom Pech verfolgte Charakter, den ich je gespielt habe, war mein Zwerg Gondi (bei Savage Worlds), weil er schon beim ersten Kampf derart schwer verwundet wurde, dass ich bis zum Ende des Abends nur noch zugucken durfte!




Dienstag, 19. September 2017

Königsmacher - Teil 12

Bevor es am Freitag in unserem Königsmacher-Abenteuerpfad weitergeht, noch schnell die Geschehnisse vom letzten Mal zusammengefasst!

So gut und tief haben wir seit langer Zeit nicht mehr geschlafen, wie in der letzten Nacht. Die mehrtägige Reise durch die Kamelande zollte seinen Tribut. Als wir am nächsten Morgen ausgeruht in Richtung Gemeinschaftsraum gehen, erfahren wir, dass es in der Nacht einen Alarm gab. Einer der Wachen hatte zwei große Wesen gesehen, die in einigem Abstand zum Handelsposten vorbeizogen. Bei Tagesanbruch konnten die Wachen anhand der Spuren herausfinden, dass es sich bei den Kreaturen um Trolle gehandelt hatte. Nur gut, dass der Handelsposten für die Trolle augenscheinlich uninteressant gewesen sein muss.

Es ist wohl ungewöhnlich, dass Trolle so weit im Norden anzutreffen sind, wie wir von Oleg erfahren. Oleg und  Vekken scheinen deswegen auch etwas in Sorge zu sein. Jedenfalls beschließen wir alle zusammen, dass wir ein paar Verteidigungsmaßnahmen gegen die Trolle treffen müssen. Pechbolzen und auch in kleinere Behälter abgefülltes Pech werden als Wurfgeschosse vorbereitet. Trolle soll man wohl nur mittels Feuer und Säure bekämpfen können - gefährliche Gegner also!

Wir beschließen, obwohl es wieder begonnen hat zu schneien, unsere Erkundung der Kamelande fortzusetzen. Also schnell die Pferde gesattelt, Proviant eingepackt und wegen des Wetters schlecht gelaunt in den Tag gestartet. Es muss doch auch mal Schluss sein mit diesem elenden Schnee...
Ohne Zwischenfälle erreichen wir die Gegend, die wir erkunden wollen. Wie immer teilen sich Korva, Garth und Liadla die Arbeit der Erstellung einer Karte, unterdessen behalte ich die Gegend im Auge.

Während meiner Nachtwache ertönt ein seltsam lautes Gebrüll, was in der Dunkelheit noch
unheimlicher klingt! Vorsichtig wecke ich Korva und Garth und mache mich dann daran dem Geräusch auf den Grund zu gehen. Im Mondlicht kann ich die Umrisse eines Bären erkennen, der auf einem seichten Hügel seltsame Bewegungen macht und dabei dieses Gebrüll ausstößt. Bei genauerer Betrachtung denke ich zuerst an eine Sinnestäuschung, denn dieser Bär scheint eine Kreuzung aus Bär und Eule zu sein! Der Torso ist ganz klar der eines Bären, der Schädel allerdings ist der einer riesigen Eule. Doch das Untier nimmt von uns, Erastil sei Dank, keinerlei Notiz, so dass der Rest der Nacht ruhig verläuft.
Von Lialda erfahren wir am nächsten Morgen, dass es sich bei dem Wesen um einen sogennaten Eulenbären handelt, der wohl zu dieser Jahreszeit auf der Suche nach einem Partner ist. Eulenbär, eine Laune der Natur oder die Schöpfung eines geisteskranken Magiers? Jedenfalls würde sein Pelz ein Blickfang in jedem Kaminzimmer sein!

Das Wetter wird wieder besser und wir lassen das vom Schneematsch durchweichte Gebiet hinter uns. Es zieht uns weiter nach Süden. Im Laufe des Vormittags erreichen wir eine steinige Hügelkette aus der ein großer, abgestorbener Baum auffällig herausragt. Seine dicken Wurzel umklammern die am Boden liegenden Steine und Korva erinnert sich an eine kleine, kindliche Zeichnung, die wir bei einem der Banditen aus dem Dornenfurtlager gefunden hatten. Die Zeichnung zeigte einen Baum auf einem Felsen. Anhand dieser können wir unter einer der Wurzeln ein kleines Paket, welches in Leder eingepackt ist ausgraben. Im Paket selbst befindet sich neben einem Dolch auch noch ein kleiner Holzstab, sowie ein Ring und ein zum größten Teil vom Wetter zerstörtes Buch - ein Schatz! Überrascht über diesen unverhofften Fund setzen wir unseren Weg fort und rasten in dieser Nacht am Ufer des Würgers. Die gefundenen Gegenstände wollen wir im Handelsposten in Ruhe näher untersuchen.

Wieder einmal geschieht etwas während ich Wache halte - ein Wink des Schicksals?! Dort zwischen den Bäumen flackert ein Licht ähnlich dem einer Fackel! Ich bewege mich vorsichtig in diese Richtung und als ich nur noch wenige Meter von dem seltsamen Lichtschein entfernt bin, höre ich eine Stimme, die mich zu sich ruft! Zuerst bleibe ich wie angewurzelt stehen und schüttel den Kopf, um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können. Die Stimme bittet mich nun um Hilfe, doch irgendetwas stimmt an dieser Situation nicht. Immer energischer spricht die Stimme auf mich ein, doch ich lasse mich nicht beirren. Ich antworte mit ebenfalls energischer Stimme und weigere mich dem Licht zu folgen. Daraufhin verschwindet das seltsame Licht, wobei es einen markerschütternden Schrei ausstößt, in der Dunkelheit. Von Lialda wiederum erfahre ich am nächsten Morgen, dass das seltsame Licht ein Irrlicht gewesen sein muss. Ihren Beschreibungen nach hatte ich also Kontakt mit einem Irrlicht, einem boshaftem Wesen welches mich sicherlich töten wollte!

Wir folgen dem Fluss weiter nach Süden und erreichen am Nachmittag eine seltsame Konstruktion die sich nach genauerer Betrachtung als die Überreste einer Brücke herausstellt. Der Würger ist an dieser Stelle sehr breit, somit muss die hölzerne Brücke schon recht imposant gewesen sein. Auf der anderen Uferseite befinden sich weitere Überreste der Brücke sowie die Ruine eines kleinen Gebäudes. So wie es aussieht wurde die Brücke erst vor ein paar Monaten zerstört. Ein Holzgestell an dem eine Glocke befestigt ist sowie ein kleines Schild mit der Aufschrift: Nessels Übergang! wurde jedoch nicht zerstört
Garth läutet plötzlich und unerwartet die Glocke und kurze Zeit später entsteigt den schäumenden Fluten eine Kreatur, die wir schon auf den ersten Blick als eindeutig untot identifizieren können. Der Untote war wohl mal ein Mann gewesen und mit erstaunlicher Geschwindigkeit erreicht er das Ufer und nähert sich uns. Garth kann einfach nicht seine Finger bei sich lassen, und jetzt haben wir wieder den Schlamassel!
Doch widererwarten greift uns der Untote nicht an, sondern erkennt, dass wir augenscheinlich nicht zu denen gehören, die ihm sein Leid angetan haben. Wir können uns sogar mit ihm unterhalten und erfahren, dass der Hirschkönig für die Zerstörung der Brücke und den Tod des armen Brückenwächters verantwortlich ist. Der Wächter stellt sich uns als Davik Nessel vor, daher wohl auch der Name Nessels Übergang!

Davik erzählt uns die Geschichte die sich zugetragen hat, bevor er von den Schergen des Hirschkönigs getötet wurde. Er sollte dem Hirschkönig einen Tribut in einer Höhe abgeben, die ihn selbst an den Rand der Armut gebracht hätte. Als er sich weigerte zu zahlen und sich anschickte die Brücke zu überqueren, zerstörten die Banditen diese und Davik stürzte mitsamt der Brücke in die Fluten und ertrank. Doch er starb nicht wirklich, sondern wurde zu einem Untoten der auf Rache sinnt. Davik verspricht uns ein "Geschenk" wenn wir die Überreste des Hirschkönigs hier in den Fluss werfen, denn erst dann wird seine geschundene Seele wirklich frei sein! Können die Götter einem Toten solch eine Bürde auflegen und ihn auf ewig leben lassen?

Eulenbären, Irrlichter und jetzt auch noch ein mächtiger Untoter. Die letzten Tage waren wirklich ereignisreich und die Kamelande überraschen mich immer wieder aufs Neue.
Dieser Hirschkönig muss ein abgrundtief böser Mensch sein, der wahrlich über Leichen geht. Es ist an der Zeit seinem Treiben ein Ende zu setzten, koste es was es wolle...

Dienstag, 12. September 2017

Heart of the Enemy - Teil 7

Ruf der Götter


Es ist ruhig an Bord und der eintägige Flug der Golden Warrior zu dieser seltsamen, ringähnlichen Formation im Wildspace ist ereignislos. Lediglich Shusaka Iki erleidet eine Art Schwächeanfall und ist eine kurze Zeit lang bewusstlos. Nachdem er wieder erwacht ist beschreibt er die Vision die in überkommen hat. In dieser Vision sah er ein großes, menschenähnliches Herz sowie eine riesige wurmähnliche Kreatur mit einem riesigen mit unzähligen spitzen Zähnen bewehrtes Maul. Elina und Garx kommen anhand der Schilderung schnell zu dem Schluss, dass es sich bei der Kreatur um einen Witchlight Marauder gehandelt haben muss. Das Herz explodierte und gleichzeitig krümmte sich der Marauder vor Schmerzen. Es scheint also einen Zusammenhang zwischen dem Herzen und der Kreatur zu bestehen. Doch welcher?

Die Charaktere können einige Zusammenhänge zwischen Shusakas Vision und den Aufzeichnungen auf der gefundenen Karte herstellen. Die Ringformation ist nun erreicht und kann als eine Art Asteroidengürtel identifiziert werden. Allerdings schweben alle Gesteinsbrocken bewegungslos im Wildspace und machen den Eindruck als wären sie in der Bewegung erstarrt. Die Abenteurer suchen eine Passage durch den Gürtel kommen dann aber zu dem Schluss, erst einmal den nächstgelegenen Planeten anzufliegen.

Während der Reise findet Garx den geeigneten Augenblick, um mit Issa, dem seltsamen Fremden, ein paar Worte zu wechseln. Garx möchte wissen, warum Issa sich als sein Beschützer sieht. Issa gibt bereitwillig Auskunft darüber, dass vor langer Zeit ein weiser Gnom seinen Clan damit beauftragt hat, Garx' Familie vor etwas Bösem zu beschützen. Der Clan der Gestaltswandler, zu der Issa gehört, übt diese Aufgabe nun schon seit einige Generationen aus. Nur vage sind die weiteren Auskünfte, die Issa Garx gibt. So zum Beispiel, dass der weise Gnom ein komplett anderes Aussehen hatte, als es bei Garx der Fall ist. Außerdem erwähnt Issa noch ein Artefakt welches seine Familie besitzt und wohl der Grund für ihre Verfolgung ist. Garx ist nach dieser Unterhaltung mehr als verwirrt und muss das Erfahrene erste einmal in Ruhe verarbeiten.

Der angesteuerte Planet ist erreicht und wird von Garx erst einmal studiert. Dazu hatte ihnen der Elf Silanos zu Beginn ihrer Reise einen magischen Gegenstand mitgegeben, mit dem man einen Planeten grob klassifizieren kann. So finden sie heraus, dass die Luft atembar und Leben vorhanden ist. Auch die Temperatur von ca. 21 Grad Celsius kann Garx  einschätzen.
Es stellt sich heraus, dass der Planet aus Wasser besteht und sich in dem unendlichen Meer unzählige kleine Inseln befinden. Auf den meisten dieser Inseln wachsen Laubbäume und bieten ein seltsames Bild. Die Golden Warrior setzt in der Nähe einer Inselgruppe zur Landung an, um frisches Wasser aufzunehmen. Schon während der Landung sehen die Abenteurer, dass ein großer Ast von einem der Bäume abgebrochen ist und ins Wasser hängt. Dort wo der Ast im Wasser liegt scheint das Wasser zu kochen, denn Dutzende etwa eine Elle lange Goldfische fressen gierig die Blätter von den Zweigen. Sofort kommt den Charakteren die Idee die Fische zu fangen und als Proviant mitzunehmen. Schnell wird ein Netz ins Wasser geworfen und die Abenteurer sehen schon gebratenen Fisch heute Abend auf dem Tisch stehen. Doch es soll alles ganz anders kommen...

Gerade als das mit Fischen gefüllte Netz wieder an Bord geholt werden soll explodiert eine Wolke aus Feuer, die direkt aus dem Meer zu kommen scheint, und hüllt einen Teil der Abenteurer ein. Erst nachdem die Wolke verschwunden ist wird das Ausmaß sichtbar. Elina und Garx liegen stark verbrannt an Deck, Galaghan und Rouven konnten noch mit einem beherzten Sprung zur Seite dem Schlimmsten entgehen. Aus dem Wasser taucht der Kopf einer Kreatur auf, die halb Schildkröte, halb Drache ist und schnappt mit dem großen Maul nach den zappelnden Fischen.
Sofort kümmert sich Rouven um die bewusstlose Elina, Galaghan hingegen greift die Kreatur an. Schnell wird den Charakteren klar, dass sie den Rückzug antreten müssen und eine gefühlte Ewigkeit später erhebt sich die Golden Warrior wieder, um an einer anderen, sicheren Stelle wieder zu landen. Erst jetzt wird ihnen bewusst was passiert ist. Geschockt stellen sie fest, dass Garx den Angriff dieses Wesens mit seinem Leben bezahlt hat. Seine teilweise noch rauchende Leiche liegt auf den Planken und alle stehen schweigend um ihn herum. Issa und Numis schreien vor Wut, Galaghan und die anderen sind stumm vor Entsetzen.

Garx lebt nicht mehr! Das kann doch gar nicht sein! Wie soll es weitergehen? All diese Fragen und Selbstzweifel müssen beiseite geschoben werden und so ist Galaghan der erste, der einen einigermaßen klaren Gedanken fassen kann. So werden die sterblichen Überreste des Gnoms in dessen Kabine aufgebahrt, während die anderen darüber beratschlagen was als nächstes zu tun ist. Numis hält Totenwache vor der Kabine und Issa sitzt an der Reeling und schaut schweigend auf das weite Meer.

Diese auf dramatische Weise veränderte Situation lässt mich nachdenklich werden. Zuerst war ich selbst ein wenig geschockt, dass der Gnom auf der Stelle getötet wurde, doch nach und nach entsteht ein Bild in meinem Kopf, wie es weitergehen könnte. Garx' Spieler ist sehr gut mit der Situation fertig geworden und gemeinsam werden wir eine (epische) Lösung für diese Situation finden.

Ich selbst bin gespannt, wie es in der nächsten Spielrunde weitergehen wird...!


Montag, 4. September 2017

Sommer, Sonne, RatCon 2017




20 Jahre RatCon



Vom 25.08.-27.08.2017 fand in Limburg/Lahn die RatCon 2017 statt, und ich war diesmal dabei!

Freitag - 25. August

Freitagmorgen begann die Fahrt von zu Hause nach Limburg, 500 Kilometer Straße lagen vor mir. Bis zum ersten Haltepunkt im Ruhrgebiet vergingen einige Stunden, da die Autobahn mehr einer riesigen Baustelle glich. Im Ruhrgebiet angekommen gabelte ich meinen langjährigen Freund auf und die Fahrt ging diesmal relativ entspannt weiter nach Limburg.

Ferienwohnung beziehen, etwas frisch machen und los ging es zur Stadthalle von Limburg. Vor dem Haupteingang eine große Menschenmenge und lautes Stimmenwirrwarr. Es war uns zu voll und ein zu großes Gedränge, so zogen wir es vor lieber ein kleines Abendessen einzunehmen. Danach ging es zurück zur Stadthalle und siehe da, der Eingang war schön leer!

Unser erster Weg führte uns zum schwarzen Brett an dem die verschiedenen Rollenspielrunden angeboten wurden. Jedoch mussten wir mit Bedauern feststellen, dass alle Runden bereits voll waren. Also verschafften wir uns einen Überblick über die Örtlichkeit und die Aussteller. Neben den Möglichkeiten neue Hardware für das Rollenspiel zu bekommen stellten sich auch Illustratoren und Autoren vor. Beneidenswert wenn man die tollen Zeichnungen sieht!
Im Foyer empfing uns schon der Stand von Ullisses wie auch der vom Würfelmeister. In angrenzenden Seminarräumen wurde bereits eifrig gespielt.
Es ging dann die Treppe in die erste Etage hinauf, wo wir direkt auf den Stand von Truant-Spiele stießen. Es war alles etwas unruhig und viele Besucher schien es nicht anders zu gehen wie uns. Wohin, was ist wo und wer spielt in welchem Raum? Zeitweise hatte ich den Eindruck in einem Ameisenbau zu sein!
Auch in der großen Halle wurde bereits gespielt was das Zeug hält. Die Geräuschkulisse war auch dementsprechend. Vorbei am Stand des Uhrwerk-Verlags ging es dann in die 2. Etage. Selbst auf den Zwischen-Etagen hatte man Tische aufgestellt, die zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht besetzt waren. Hier oben war es noch sehr ruhig, was sich einen Tag später komplett ändern sollte.

Wir hatten schon damit gerechnet den heutigen Abend nur als Zuschauer bestreiten zu können, als uns der Zufall zu Hilfe kam. Am schwarzen Brett gab es einen Aushang für eine Runde Star Wars, bei der jedoch alle Plätze belegt schienen. Es war für uns nicht klar ersichtlich ob die dort eingetragenen Namen nachträglich wieder ausradiert waren oder nicht! Also gingen wir kurzerhand an den für die Runde reservierten Tisch. Dort saßen lediglich zwei Spieler und der Spielleiter, so dass wir doch noch zu unserer ersten Spielrunde kamen.


Es war einfach nur genial! Spieler und Spielleiter gaben in ihren Rollen alles und das Abenteuer war ein voller Erfolg. Auch dem Spielleiter muss die Runde gut gefallen haben, denn spontan lud uns dieser noch zu einer anschließenden Runde 1W6 Freunde ein. Der Abend wurde immer besser, denn auch dieses Rollenspiel, welches ich an diesem Abend zum ersten mal gespielt hatte, macht unheimlich viel Spaß. Soviele skurrile NSCs und Klischees habe ich noch nie auf einem Haufen gehabt. Der Spielleiter war voll in seinem Element und wir alle hatten sehr viel Spaß - so viel gelacht hatte ich schon lange nicht mehr!


Samstag - 26. August

Frühstücken, Rucksack packen und wieder los zur RatCon! Unterwegs noch schnell Verpflegung für den Tag besorgen, denn es stand ein langer Rollenspieltag an. Der Weg zur Stadthalle war knapp 1,2 Kilometer lang und die Sonne meinte es gut mit uns...
Schon wieder wurden wir enttäuscht, denn auch diesmal waren bereits alle Spielrunden komplett voll! Was nun? Wir schauten uns intensiv die Angebote der verschiedenen Aussteller an und planten um 12 Uhr bei der Keynote 2017 des Ulisses Verlags vorbeizuschauen. Kurz noch ein erneuter Blick auf das schwarze Brett geworfen - Glück gehabt! Eine Runde Fragged Empire suchte noch zwei Spieler! Schnell eingetragen und auf zur Keynote von Ulisses.
Mittlerweile konnte man innerhalb des Gebäudes die Luft in einigen Bereichen schneiden. Das Ganze wurde dann noch gesteigert als die Keynote begann. Es standen ca. 100 Sitzplätze zur Verfügung, anwesend waren jedoch mehr als 150 (!) Personen. Es kann sich also jeder ausmalen wie stickig und heiß es in dem viel zu kleinen Raum war. Bloß nicht bewegen hieß die Devise! Schlimmer riechen kann es in einem Goblinbau auch nicht!

Ungefähr 2 Stunden später waren wir heilfroh endlich an die frische Luft zu kommen. Die Vorschau auf die gefühlten 50 neue DSA Produkte war schon relativ anstrengend gewesen.
Mittagspause und erst einmal verschnaufen! Um 15 Uhr wollten wir uns unbedingt das Panel zu HeXXen 1733 anschauen, der Autor Mirko Bader sowie Michael Mingers stellten das neue System vor!
Mirko Bader stellte sein Baby mit viel Herzblut vor und auch wir gerieten in seinen Bann. Regelmechanismen, Hintergrund und allgemeine Fragen zum HeXXen 1733 RPG wurden erklärt bzw. beantwortet. Ich malte mir schon im Kopf aus, wie es wohl im 18. Jahrhundert bei mir zu Hause ausgesehen haben könnte und mir schossen schon die ersten Ideen für ein Abenteuer durch den Kopf...

Gegen 16 Uhr fanden wir uns am Tisch der Fragged Empire Runde ein. Hier in diesem kleinen Seminarraum gab es sogar eine Klimaanlage - was für eine Wohltat!
Der recht junge Spielleiter war sichtlich nervös und entschuldigte sich schon vorab für etwaige Fehler, da er einige Teile des Abenteuers wohl improvisieren müsste. Wir spielten das Abenteuer aus dem Fragged Empire Schnellstarter in einer leicht abgewandelten Form. Obwohl es an einige Stellen holprig war hatten alle Beteiligten viel Spaß.
Wir standen schon kurz vor dem Ende des Abenteuers als ich ein Gespräch am Nachbartisch mitbekam. Der arme Spielleiter saß zunächst einsam und verlassen am Tisch und wartete augenscheinlich auf die Spieler, die ihn aber versetzt hatten. Lediglich ein Interessent der zufällig vorbeikam setzte sich an den Tisch und ließ sich das System erklären - es sollte D&D  in der 5. Edition gespielt werden. In Anbetracht das wir noch keine weitere Spielrunde klarmachen konnten fragte ich spontan, ob wir uns zum vereinsamten Spielleiter an den Tisch setzen dürften. Freudig überrascht lud uns der SL ein. Auch zwei weitere Mitglieder der Fragged Empire Runde gesellten sich dazu, so dass auf einmal 5 (!) Spieler und ein Spielleiter zusammenfanden! Zufälle schreibt das Leben und so auch in diesem Fall, denn diese Runde sollte das Highlight des langen Rollenspiel-Wochenendes auf der RatCon werden!

Fünf Elfen wie sie nicht unterschiedlicher hätten sein können stürzten sich ins Abenteuer. Immer mehr wurde die Gruppe jedoch zu einer "Gurkentruppe" was aber ständig den Spaßfaktor ansteigen ließ. Es wurde Gelacht, Gesungen und am Ende sogar das Abenteuer zu einem erfolgreichen Ende geführt.
Mir wird diese Runde noch sehr lange in Erinnerungen bleiben, vor allem Bobfried der Barde, denn sie war für mich ein Highlight im Rollenspieljahr 2017 gewesen.

Nach der Spielrunde saßen wir noch knapp eine weitere Stunde zusammen und plauderten über unser Hobby. Kurz vor 23 Uhr entschlossen wir uns dann noch das Let's Play - Tails of Equestria live anzuschauen. Abermals wurden unsere Lachmuskeln strapaziert, denn Markus Plötz und Michael Mingers lieferten ein grandioses Rollenspiel als Little Ponys ab!


Sonntag - 27. August

Die Abreise nahte, doch wir wollten noch einmal kurz zur Stadthalle. Diesmal stand das (fast) obligatorische Shopping an. Am Ende landeten ein paar neue Würfel (die gehen immer!), die Pathfinder Monsterhandbücher III & IV sowie der Zusatzband Geheimnisse der Oberwelt für HEX (Hollow Earth Expedition) in den Einkaufsbeuteln.
Fast hätte ich es vergessen: ich habe mir noch den Roman "Winterhexe" von Elaine Cunningham zugelegt. Sollten wir jemals den Abenteuerpfad "Die Winterhexe" spielen könnte mir dieser Roman eventuell ein wenig zusätzliches Hintergrundwissen bieten.

Kultur durfte natürlich nicht fehlen. Also noch einen kleinen Rundgang durch die Altstadt bis zum Limburger Dom gemacht und dabei das herrliche Wetter genossen. Wenn das kein gelungenes Wochenende war, was dann? So viel Spaß hatten wir seit langem nicht mehr gehabt. Wir haben nette neue Leute kennengelernt, lustige RPGs gespielt und dadurch die Lust auf mehr geweckt.

Welche Con wir in 2018 besuchen steht noch nicht fest! Wir lassen uns selbst einmal überraschen...